Die Belastung in unserer Gesellschaft nimmt von Jahr zu Jahr zu. Im Beruf, im Alltag, ja sogar in der Schule. Da verwundert es nicht, dass der Mensch heute mehr „Stress“ abbauen muss als früher. Dies führt zunehmend zu Überbelastungen der Kaumuskulatur, Zähneknirschen und Pressen und kann Erkrankungen im Kiefergelenk auslösen.
Diese sogenannten „craniomandibulären Dysfunktionen“ (CMD = Kiefergelenkserkrankungen) können Auslöser für häufige Kopf- und Muskelschmerzen im Gesicht, Nacken und Schulterbereich sein. Durch die sogenannte "Funktionsanalyse" (Untersuchung des Kiefergelenks) lassen sich Fehler im Kausystem erkennen und Kiefergelenksbeschwerden behandeln.
Hierzu setzt man verschiedene „Aufbiss-Schienen“ (ein durchsichtiger Überzug, der auf einen Kiefer aufgeklipst wird) ein, die die Biss-Situation optimieren oder zur erheblichen Muskelentspannung beitragen. Bei Patienten, die viel Knirschen, tragen „Knirscherschienen“ dazu bei, das Kausystem zu entlasten und die eigenen Zähne vor weiterer Abnutzung (Abrasionen) zu schützen.
Wir führen in unserer Praxis folgende Maßnahmen bei Patienten mit Kiefergelenksbeschwerden durch
Mit einer Jig-Schiene nach Dr. Erich Wühr kann der Zahnarzt den „Druck“ aus der Muskulatur nehmen. Belastete Patienten beißen nachts oft stundenlang die Zähne aufeinander, wodurch es zu einer Überlastung kommt.
Die Jig-Schiene wird im Oberkiefer eingesetzt und hat auf den Frontzähnen einen kleinen Block („Jig“). Beißt der Patient zusammen, kommt er nur mit den unteren Frontzähnen auf den Block – alle anderen Zähne haben keinen Kontakt.
Dadurch schaltet der Körper auf „Abbeißen“ um und schützt die Frontzähne. Es kann kein starker Druck mehr erzeugt werden und die Muskulatur kann nachts nicht mehr stundenlang überlastet werden.
Die Jig-Schiene darf nur wenige Wochen getragen werden und ist keine Dauerbehandlung – sondern nur ein Baustein einer erfolgreichen Kiefergelenkstherapie in unserer Praxis in Vohenstrauß.
Abhängig von den Symptomen behandelt man mit verschiedenen Aufbiss-Schienen. Diese können als Schutz der Zähne vor Abnutzung („einfache Knirscherschienen“) dienen.
Wir setzen in erster Linie Präzisionsschienen ein, um Kiefergelenksbeschwerden zu behandeln. Dabei werden Kiefer- und Kiefergelenksposition mit einem „Gesichtsbogen“ exakt vermessen.
Im zahntechnischen Labor wird dann eine Präzisionsschiene aus klarem Kunststoff hergestellt. Abhängig von der Funktionsanalyse soll die Schiene das Kausystem positiv beeinflussen, stabilisieren oder teilweise eine bestimmte Bahn bei der Seitwärtsbewegung wiederherstellen (sogenannte Eckzahnführung).
Diese Schienen können oft über mehrere Jahre verwendet werden, wenn gelegentliche Kontrollen erfolgen.
Ausgeschlagene Zähne und abgeschlagene Zahnteile können mitunter wieder eingesetzt oder angeklebt werden. Den Zahn auf keinen Fall abwaschen / abreiben, sondern mit dem Zahn – so wie er ist – schnellstmöglich zum Zahnarzt. Den Zahn ggf. in H-Milch einlegen. Noch besser: In der Apotheke gibt es sogenannte "Zahnrettungsboxen" mit der passenden Nährlösung.